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TEST Air.en Engine 150 ccm

Air.en 7-Zylinder Sternmotor 150 ccm

Mitte 2015 wurden wir über's Internet auf Air.en aufmerksam. Das Design seiner Sternmotoren hat uns gleich auf Anhieb gefallen, da sie ähnlich unserer Heilemann Sternmotoren Konstruktion aufgebaut sind. So nahmen wir Kontakt mit Air.en auf.

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Luigi Spalla, ehemals SL Engines, hat sich sehr über unsere Nachricht gefreut. Vor einigen Jahren hatten wir bereits Kontakt mit SL Engines in Italien. Jedoch kam nie eine Geschäftsbeziehung zu Stande. Nach nun mehreren e-mails und Gedankenaustausch, schlugen wir Luigi Spalla vor, einen Vertrieb seiner Sternmotoren sowie einen Reparaturservice in Deutschland aufzubauen. Unser Bestreben ist es, für die Air.en Sternmotoren den gewohnten HS Service anzubieten: Beratung vor und nach dem Kauf, Vertrieb und Service sowie Reparatur -> alles aus einer Hand!

So vereinbarten wir einen vor Ort Termin bei Air.en Engines in Italien für den 25. Juli 2016. Wir wurden sehr herzlich von Luigi Spalla und Assistentin begrüßt. Seine Firma ist sehr gut strukturiert, organisiert und aufgeräumt. Hat uns sehr gefallen.

Zuvor hatten wir uns bereits einen Motor bestellt, in der Ausführung mit elektrischem Starter und zwei Kolbenringen für den Betrieb mit reinem Benzin und Trockensumpfschmierung.

Wie folgt ein paar Fotos unserer Tests:

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Da die Motoren ohne Ringschalldämpfer geliefert werden und Air.en keinen anbietet, haben wir einen Prototypen selbst angefertigt. Damit können wir auch eine Smokepumpe betreiben.

Das Umsetzen der Trockensumpfschmierung war komplizierter als gedacht, da der Hersteller nur eine Skizze ohne Detailangaben mitliefert. Angaben wie Öltankgröße, Entlüftung, Querschnitt etc sind nicht zu finden. Deshalb haben wir das gesamte Konzept neu überdacht und beschlossen mit zwei Pumpen zu arbeiten, eine Vorlauf- und eine Rücklaufpumpe, sowie einen Ölabscheider mit Kurbelgehäuseentlüftung für den Kunstflug. Auch haben wir den Querschnitt der Ölleitungen neu dimensioniert. Zudem haben wir diverse Ölfilter eingebaut, da die Ölpumpen sehr empfindlich auf Verschmutzung reagieren. Funktioniert mittlerweile zuverlässig. Unser Fazit: sehr aufwändig und kostenintensiv. Beim Fliegen wird sich herausstellen, ob das gerechtfertigt ist oder nur eine technische Spielerei bleibt.

Unser Versuchsflugzeug ist ein Boxfly von PAF mit 3,40 m Spannweite. Er wurde von uns leicht modifiziert. Der Anlasser funktioniert tadellos. Wir haben zudem einen Akku im Modell verbaut, um ihn auch in der Luft starten zu können. Momentan befindet sich der Motor in einer Optimierungsphase um einen wirklich zuverlässigen Sternmotor anzubieten.

Nach erfolgreichem Abschluss einer Flugsaison und unseren Tests, haben wir geplant, die Motoren mit in unser Sternmotorensortiment aufzunehmen.

Wir bleiben dran und berichten ...


Erste Testflüge

Die Vorbereitungen sind soweit abgeschlossen. Sprit und Öl sind aufgetankt.

Fachsimpeln und neugierige Blicke. Viel Technik rund um die Trockensumpfschmierung.

Und los geht's!

Wir fliegen mit einem SEP Propeller Scale 32 x 10" mit 4200 U/min. In der Luft legt der Motor locker nochmals 600-800 U/min. zu. Der Vergaser hat bereits bei 3/4-Gasstellung seine volle Leistung und ist dadurch sehr aggressiv zum fliegen. Aufgrund dessen haben wir eine Gaskurve programmiert.

Kleiner Nachteil ist, dass der Vergaser nicht während dem Laufen einstellbar ist, da die Düsennadeln schräg nach unten gerichtet sind. Aber machbar. Bedeutend eben, dass man ein paar Anläufe braucht und den Motor immer wieder abstellen muss.

Nach dem Erstflug haben wir den Verbrauch kontrolliert. Spritverkauf (gerade mal 200 ml in 10 min.), Kapazität des Zündakkus 3800 mA (ca. 1500 mA/h).

Trotz Anlasser haben wir versucht den Motor von Hand zu starten -> kein Problem, springt gut an.

Wir haben nun einige Tankfüllungen durch und alles funktioniert tadellos.

Unser Modell wiegt nun 23,8 kg voll betankt und der Motor hat gut zu tun! Senkrecht fliegen, keine Chance!

Weitere Bilder in unserer Bildergalerie, geflogen von Robin Trumpp.

Weitere Testflüge folgen.


Fortsetzung 07.07.2018

Nach ca. 10 problemlosen Flugstunden ging die Vollgasleistung des Motors merklich zurück, die Drehzahl brach ein. Dazu kam, dass er im Standgas stark vibrierte.

Nach Ausbau und Überprüfung in unserer Werkstatt kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Zündung defekt ist. Nach Rücksprache mit Air.en stellte sich heraus, dass er dieselben Probleme mit der Zündung hat, jedoch keine Lösung anbieten kann.

Daraufhin haben wir, in Zusammenarbeit mit Rainbow-tronic, ein speziell auf den Air.en Motor abgestimmtes Zündungssystem entwickelt.

Der Umbau basiert auf einem neuen Magnetring mit neuem Sensorkabel, der Zündbox und spezieller Zündelektronik. Details siehe in unserem Onlineshop: Link

Mit dieser Zündung hat der Motor eine ganz andere Laufcharakteristik. Er springt noch besser an, wegen der Multi-Spark Funktion der Zündung, hat einen seidenweichen Leerlauf und eine kraftvolle, dynamische Gasannahme. Bei der Vollgasdrehzahl sind wir wie schon vorher bei gewollten 4200 U/min. Zusätzlich ist ein Drehzahlbegrenzer programmiert auf 5600 U/min. max.

In weiteren Testflügen hat der Motor sein zuverlässiges und kraftvolles Funktionieren eindrucksvoll demonstriert. Der Air.en Motor ist eine technische Meisterleistung, die durch ein originalgetreues Aussehen und zuverlässiges Funktionieren beeindruckt.

Zu unserem Bedauern ist der Kontakt zum Hersteller mittlerweile abgebrochen, so dass wir zur Zeit keinen Vertrieb der Air.en Motoren übernehmen können.

Wir freuen uns auf weitere Flüge!
unterschrift

*) zu den Fotos im Bericht: Fotografiert von H. Rebholz /geflogen von Andreas Heilemann
*) zu unserem Video: gefilmt von Heilemann Sternmotoren /geflogen von Robin Trumpp