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Ringschalldämpfer für ST 5-525 Seidel

Eines Tages rief mich Friedrich Wolf aus dem Raum Frankfurt/Main an und erzählte mir, dass er einen Seidel ST 5-525 GL Sternmotor besitzt. Er wäre von 1995 und noch nie gelaufen. Dies ist ein Seidel Sternmotor aus der ersten Serie noch ohne Typenschild (eine kleine Rarität!).

Nun möchte er den Motor endlich in eine PZL 106 Kruk einbauen. Dazu fehle ihm jedoch noch der passende Ringschalldämpfer. Nach mehreren Telefonaten mit der Firma Seidel, die ihm auch einen Ringschalldämpfer liefern wollte, das jedoch nie einhielt, bat er nun mich um Hilfe, einen Ringschalldämpfer für seinen Sternmotor zu fertigen. Da ich schon mehrere Ringschalldämpfer gebaut hatte, darunter auch für einen Seidel ST 7-250, stellt das für mich kein Problem dar und ich übernahm diese Aufgabe gerne.

Nach kurzer Zeit besuchte mich ein sehr sympathischer Friedrich Wolf und brachte seinen Sternmotor vorbei. Als ich den Motor in Händen hielt fiel mir sofort der Super Tigre Vergaser auf. Mit solch einem Vergaser hatte auch ich schon experimentiert. Mir war jedoch gleich beim zweiten Probelauf der Kunststoffgashebel abgebrochen. Bei genauerer Betrachtung des Gashebels stellte ich fest, dass er innen hohl war und brechen musste. Daraufhin fertigte ich neue Gashebel aus Aluminium, die den Kunststoffhebel ersetzten. Der Vergaser bekam auch gleich noch einen schönen Ansaugtrichter. Auf derselben Basis habe ich auch den Vergaser des ST 5-525 GL aufgerüstet.

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Was den Ringschalldämpfer anging hatte Friedrich Wolf klare Vorstellungen.
Die Vorgaben waren folgende:

  1. Ringschalldämpfer hinter den Zylindern angeordnet
  2. Seitenauslass rechts 45° in Flugrichtung Mitte Ring
  3. Optik mit Anlassfarben und brüniert
  4. Ölablassnippel und Druckanschluss
  5. Alu Überwurfmuttern wegen der Optik Glasperlen gestrahlt

Da die originalen Auslasskrümmer auf einer Seite umgebördelt sind und spätestens nach einer Flugsaison abreißen, empfiehl ich Friedrich Wolf den Flansch abzutrennen und durch eine gedrehte Flanschbuchse, in die der Krümmer originalgetreu eingeschweißt wird, zu ersetzen. Als alles soweit geklärt war ging ich gleich ans Werk.

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Die Viertel-Kreisbögen der Firma Krumscheid und die Flanschbuchsen mit Krümmer wurden wie im originalen Flugzeugbau zusammen geschweißt. Das Loch für den mächtigen Seitenauslass wurde ausgefräst. Danach wurde der Ringschalldämpfer in der richtigen Position am Motor fixiert. Die Schweißstutzen wurden passgenau mit dem Radius des Ringes versehen.

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Damit keine Spannungen im Auspuff auftreten, wurde alles im eingebauten Zustand verschweißt.

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Nach dem Schweißen wurde alles wieder demontiert und der Ring plus Krümmer Oberflächenbehandelt. Dadurch entsteht eine originalgetreue Optik (das brünieren dient nicht als Rostschutz!). Der Ringschalldämpfer wurde mit Aluminium Überwurfmuttern, in denen drei hitzebeständige O-Ringe sitzen, montiert. Ein O-Ring dichtet zum Schweißstutzen hin ab, die anderen beiden O-Ringe dichten den Auspuff-Krümmer ab. Somit entsteht keine starre Verbindung und Schwingungen können nicht übertragen werden.

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Friedrich Wolf wurde während der Bauzeit durch eine Bilddokumentation über die einzelnen Bauabschnitte auf dem Laufenden gehalten.

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Es war soweit. Der Seidel Sternmotor, jetzt funktionstüchtig mit Ringauspuff, war wieder in seiner originalen Holzkiste verstaut und Friedrich Wolf kann nun endlich sein Projekt PZL 106 Kruk beginnen. Friedrich Wolf ist über die Ausführung mehr als begeistert. Die inzwischen ersten Testläufe beeindrucken mit einem originalgetreuen grumelndem Sound.

Mit freundlicher Genehmigung durch Friedrich Wolf.